Dass Weihnachten nicht ausfällt

Besondere Bescherung mit Unterstützung des THW Mannheim

Sie sind so flauschig, so kuschelig-weich. Man will sie gar nicht mehr aus der Hand legen, all die Äffchen, Elefanten, Hunde und Schäfchen. Wunderbar zum Anschmiegen. Sie werden ab heute all die Zuwendung erfahren, welche die Mädchen und Jungen selbst nie erleben, die sie künftig liebkosen - und ihre Tränen trocknen: Plüschtiere und Spielzeug hat die "MM"-Aktion "Wir wollen helfen" wieder zu Weihnachten an Kinder verschenkt, für die sonst heute die Bescherung ausfallen würde.

Das ganze Jahr über greift der "MM"-Hilfsverein bei besonderen Notlagen ein. In der Vorweihnachtszeit aber wenden wir uns besonders Kindern aus armen, zerrissenen, teils von Gewalt geprägten Familien ebenso zu wie einsamen, älteren Männern und - meist - Frauen. Dank der Spenden unserer Leser kann es auch für sie eine kleine weihnachtliche Bescherung geben.

Stets packt die Galeria Kaufhof am Paradeplatz Lebensmittelpakete für arme ältere Menschen, bei denen sonst zum Monatsende regelmäßig das Geld selbst für Lebensmittel knapp wird, um ihnen wenigstens einmal jährlich den Tisch etwas reicher zu decken. Und das Team der Galeria Kaufhof in N 7 stellt Spielzeug zusammen - Lego, Puzzles, Modellautos, Puppen, Plüschtiere.

Zum Transport rückt immer das Technische Hilfswerk (THW) mit einem Lkw an. THW-Ortsbeauftragte Nicole Dudziak und Matthias Kerkmann schleppten mit dem Team vom "MM"-Hilfsverein die Tüten und Taschen mit den Geschenken. Und selten erlebt man so viel anrührende Dankbarkeit wie dann, wenn die Präsente im Büro der "MM"-Aktion in P 3 abgeholt werden, es Spielzeug sowie dazu teils Gutscheine für Bücher oder Kinderkleidung gibt.

Gerötete, feuchte Augen

Und selten erlebt man auch so geballt, wie das Schicksal zuschlagen kann. Da kommt der Vater von vier Kindern, dem es sichtlich peinlich ist, dass er hier für seine Familie um Hilfe bitten muss. Doch seine Frau war lange krank, er kümmerte sich in der Zeit um die Kinder - und bekam (deshalb?) gerade vor eineinhalb Wochen die Kündigung. Klar, er geht vors Arbeitsgericht. Aber jetzt ist erstmal Weihnachten, die Kosten, die Geschenke. . . "Aber wenn ich wieder kann, dann helfe ich auch, spende ich auch", sagt er - und geht.

Ja, manchen Menschen ist es unangenehm, Hilfe annehmen zu müssen. Da sieht man gerötete, feuchte Augen, scheue oder schnell abgewendete Blicke. Andere reden gerne, reden sich von der Seele, was passiert ist. Vom kleinen Sohn, der ins Krankenhaus muss und hoffentlich vor Heiligabend wieder nach Hause darf. Dass das Jobcenter versehentlich zuviel Geld überwies und es ausgerechnet jetzt zurückfordert.

"Echt mies" gehe es ihr, so eine alleinerziehende Mutter dreier Kinder. "Es ist schlimm, wenn man vom Amt leben muss, nix hat ", seufzt eine andere. "Weihnachten ist doch ein Ritual, ich will nichts, ich brauche nichts für mich, ich will es wenigstens für meine Kinder aufrechterhalten - und ohne Sie ginge das nicht, da gäbe es kein Weihnachten", sagt eine andere Mutter dankbar.

"Wie lieb von Ihnen", öffnet eine Mutter strahlend die Stofftasche und wünscht "einen schönen Tag". Und immer wieder hören wir "klasse", "toll", "danke" oder "schön, dass es so eine Aktion gibt!"

"Ganz enorm viel Dankbarkeit" erlebt ebenso Swend Nowotny. Er stellt die Lebensmittelpakete mit Marmelade, Lebkuchen, Gebäck, Konserven und Dauerwurst sowie ein paar anderen Leckereien zu. Teils verschicken wir auch Gutscheine, die der Marktkauf im Wohlgelegen für den "MM"-Hilfsverein ausstellt - als kleines weihnachtliches Zeichen zwischenmenschlicher Solidarität zum Lebensabend einer Generation, die es schwer hatte.

"Viele Leute strahlen, sehnen sich richtig danach", erlebt Nowotny immer wieder. "Ich glaube, eine Frau hat richtig Hunger gehabt, so schnell hat die ausgepackt und nach etwas gegriffen", sah er. "Manche bieten mir auch gleich etwas an, wollen mir aus Dankbarkeit etwas zustecken", berichtet er. Er komme in "viele ärmliche Wohnungen, zu einsamen Leuten, schon traurig, aber alle sind dann glücklich", so Nowotny: "Man merkt schon, dass die Richtigen ausgewählt wurden, ganz Arme!"


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