Nach tagelangen seismischen Aktivitäten im Bereich Vorderpfalz kam es in den frühen Morgenstunden des Nikolaustages zu einem Erdbeben der Stärke 3,5 (Richterskala). Das Epizentrum befand sich südwestlich der Stadt Speyer. Kurz zuvor fand eine Fliegerbombenentschärfung durch den Kampfmittelräumdienst statt. Die Entschärfung wurde auf dem Gelände eines Chemiekonzerns vorgenommen. Durch das Erdbeben kam es zur unkontrollierten Detonation der Fliegerbombe auf dem Firmengelände. Durch das Erdbeben und die Detonation kam es auf dem Firmengelände zu Explosionen und Gebäudeeinstürzen.
Mit diesem Übungsszenario wurden die THW Helfer konfrontiert, als gegen 3:00 Uhr morgens der Alarm losging. Nach Eintreffen eines Großteils der Helferschaft gegen 3:30 Uhr begrüßte Christoph Herbel, stellvertretender Ortsbeauftragter, seine Kameraden zur Jahresabschlussübung und setzte diese über zuvor beschriebenes Geschehen in Kenntnis. Neben dem Technischen Zug und der Fachgruppe Beleuchtung war auch das Knowhow der Fachgruppe Räumen und zu späterer Zeit die Verpflegung der Fachgruppe Logistik und Verpflegung gefragt.
Unter Anleitung des Zugführers Ralph Rudolph sowie den Gruppenüfhrern Martin Nuber, Michael Lansche, Patrick Kuhn und Matthias Westenthanner wurden die Fahrzeuge beladen und abfahrbereit gemacht. In blauen Lichtschein getaucht rückte die Kolonne sodann Richtung Übungsgelände ab.
Nach Erkundung der Einsatzstelle wurden folgende Aufgaben an die Fachgruppen verteilt:
Ausleuchten der Einsatzstellen durch die Fachgruppe Beleuchtung, Anlegen von Behelfsfahrbahnen durch die Fachgruppe Räumen sowie Überwinden eines Grabens mit Hilfe des mobilen EGS (Einsatzgerüstsystem) durch den Technischen Zug und Ortung bzw. Rettung verletzter und verschütteter Personen.
Um Licht ins Dunkel zu bringen, machte sich die Fachgruppe Beleuchtung an die Arbeit, indem Sie Ihren Lichtmasten ausfuhren und zur Einsatzstelle hin ausrichteten. Zeitgleich begannen die Helfer der Bergungsgruppen mit dem Aufbau der Powermoon Leuchtstrahler. Diese wurden mit einem Stromaggregat betrieben, da kein Netzstrom zur Verfügung stand. So konnte sich die Fachgruppe Räumen an die Arbeit machen, um die auf dem Gelände weiträumig verstreuten Gebäudeteile aus dem Weg zu räumen. Zum Einsatz kam hier der Radlader, der nach dem Freiräumen der Einsatzstelle auch eine Behelfsfahrbahn für die Rettungskräfte und deren Fahrzeuge anlegte. Nachdem das Übungsgelände weiträumig ausgeleuchtet war, bauten die Helfer der Bergungsgruppen schon das EGS zur Überwindung eines Grabens auf. Über diese Brücke sollten verletzte und eingeschlossene Personen gerettet werden. Zu diesem Zweck wurden insgesamt neun Dummies auf dem gesamten Gelände verteilt.
Nach erfolgreicher Erledigung der gestellten Übungsaufgaben wurden alle aufgebauten Gerätschaften abgebaut und der Rückweg zur Unterkunft angetreten. Die Helfer, für die der Nikolaustag schon früh begonnen hatte, freuten sich nun umso mehr auf eine warme Mahlzeit: Ganz der Jahreszeit geschuldet gab es zum Nachtisch als Belohnung für das Arbeiten in den frühen Morgenstunden Bratäpfel.
Besonders möchten wir uns bei den engagierten Übungsteilnehmern bedanken. Ein besonderer Dank gilt auch der THW GSt Mannheim für die Unterstützung bei der Übungsvorbereitung und dem THW OV Heidelberg für die materielle Unterstützung.
