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Helfende des Ortsverbands Mannheim besichtigen den ABC Schutzbunker unter dem Stadthaus

Ausflug in die Geschichte der Stadt

In den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wurden auf Grund des andauernden Kalten Krieges in Deutschland zentrale ABC Schutzbunker gebaut, die den dorthin geflüchteten Menschen die Möglichkeit gaben, eine zeitlang geschützt vor atomarer Strahlung eines Atomwaffeneinsatzes bzw. Gefährdungen durch B-  oder C-Kampfstoffe  in diesen Bunkern zu überleben. Fachberater Sebastian Keppler hatte die Möglichkeit aufgetan, über Georg Seiberlich vom Verein MannheimTours den Mannheimer Bunker unter dem Stadthaus zu besichtigen, der zwar nicht mehr genutzt werden kann, aber weitestgehend im Originalzustand ist.

1600 Menschen hätten hier Zuflucht suchen können und für zehn Tage einen atomaren, biologischen oder chemischen Angrfiff überleben können - geschützt von meterdicken Betondecken und -wänden. Es waren je zu einem Drittel Liege-, Sitz- und Stehplätze eingerichtet  - es war angedacht, im acht Stunden Rhythmus durchzuwechseln. Der Komfort der Unterbringung war auf ein Minimum beschränkt - es gab sanitäre Anlagen für Frauen und Männer, bei denen auch an Kinder mit niedrigeren Waschbecken gedacht worden war - aber 30 WC´s für Frauen und 14 für Männer sind doch etwas wenig für 1600 Personen. Ein kleines Krankenzimmer war eingerichtet - ausgestattet mit einer rudimentären Ausstattung für Notfälle.

Die Stockbetten - sechs Stück übereinander, an Ketten befestigt - waren zum Schlafen gedacht. Sie sind aber nicht gerade das, was man sich unter gut schlafen vorstellt. Der Bunker war mit Vorräten und Medikamenten bestückt - Wasser wäre aus einem Tiefbrunnen in 80 Metern Tiefe bezoehbar gewesen, es gab Geschirr, Decken und Toilettenpapier, einen kleinen Kocher sowie Nahrungsmittel, ähnlich wie die EPA´s der Armeen.  Licht gab es durch den Strom, den zwei Dieselgeneratoren erzeugen konnten. Die Luft wurde über Sand-Vorfilter und vier Feinfilter gereinigt - wie allerdings die Wärme, die 1600 Personen ausstrahlen, hätte abgefangen werden sollten, ist unklar. Die Sitzplätze waren mit Kopfpolstern ausgestattet, allerdings nur für “Normpersonen” geeignet - mehr als 75 kg hätte man besser nicht wiegen sollen und eine Größe von mehr als 185 cm war auch nicht vorgesehen. Insgesamt wäre die Fläche von 1000 Qudratmetern optimal genutzt gewesen, nur sind 0,6 Quadratmeter pro Mensch eine sehr sehr kleine Fläche. Tag und Nacht hätten duch spezielle Beleuchtung kenntlich gemacht werden können - rudimentären Kontakt nach außen hätten mehrere Kameras abgeildet. Eine Beschallung der dort im Bunker Untergebrachten durch einen Plattenspieler wäre möglich gewesen, allerdings traf der Musikgeschmack der ausliegenden Platten den der THW Helfenden eher weniger.

Der einzige feste Organisator sollte der Bunkerwartsein, der sich aus den In den Bunker Geflüchteten seine Mannschaft hätte aufbauen sollen - man dachte, dass aus jeder Berufsgruppe jemand dabei sein würde.

Die Frage “und was passiert nach zehn Tagen im Bunker” wurde häufiger gestellt und es waren sich alle einig, dass ein dritter Weltkrieg mit Einsatz atomaren Waffen das Ende der Welt sein wird und es nur helfen kann, im Dialog zu bleiben, um dessen Ausbruch zu verhindern.

 


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