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Magnitude 2024

Großübung mit über 1000 Teilnehmern in Bruchsal, Mannheim, Mosbach und Schwarzach

Am 25.10.2024 wurde in Mannheim ein Teil der Katastrophenschutzübung mit der Bezeichnung "Magnitude" durchgeführt. Die angenommenen Schadenslage umfasst ein Erdbeben am Oberrhein mit einer Stärke von 6,9 am frühen Morgen des 24.10.2024. Weitere Teile fanden im Trainingscenter Retten und Helfen (TCRH) in Mosbach, in der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal und bei den Johannisanstalten in Schwarzach statt. Der Schwerpunkt der Übung lag auf der Lokalisierung und dem Retten von Verschütteten, dem Umgang mit Chemieunfällen und der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung.

Infolge der Lage wurden die lokalen Rettungskräfte durch die Aktivierung des EU-Katastrophenschutzverfahrens UCPM (Union Civil Protection Mechanism) entlastet. Fiktiv waren die Schäden in der Region so groß, dass auf europäische Hilfe zurückgeriffen werden musste. Es handelte sich um die bislang erste EU-Großübung in Deutschland. Unter den teilnehmenden Kräften befanden sich Hilfskräfte aus der Schweiz, Frankreich und Österreich sowie ein CBRN-Team aus Griechenland.

Der Fokus des Einsatzes in Mannheim lag auf der MÜB (Mobile Übungsanlage Binnengewässer) im Mühlauhafen Mannheim. In Mosbach wurde eine große Trümmerstrecke aufgebaut, aus der es Personen zu retten bzw. auch zu bergen galt. An einem Behandlungsplatz wurden die Geretteten gesichtet und je nach Schwere ihrer Verletzungen nach und nach abtransportiert. Hier arbeiteten Johanniter Unfallhilfe, Deutsches Rotes Kreuz , Malteser Hilfsdienst und Arbeiter Samariter Bund Hand in Hand - jede Organisation stellte einen Teil des BHP auf. Hier wurden auch Kräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) eingesetzt, so wie es in einer realen Lage auch nötig ist, um den Betroffenen ein wenig mehr Sicherheit zu geben und die Einsatzkräfte zu entlasten. Auch die Einatzkräfte wurden an den Einsatzstellen von PSNV Kräften begleitet bzw. wurden nach der Einsatzübung durch entsprechende Maßnahmen betreut.

Unterstützt wurde die Übung in Mannheim durch deutsche Kräfte der ATF (Analytische Task Force), welche einen ihrer acht Standorte in Mannheim unterhält. Die regionale Hilfe erfolgte durch Einheiten des Katastrophenschutzes des Landkreises Karlsruhe, welche für die Dekontamination zuständig waren, sowie durch Mitglieder der DLRG, der JUH, des MHD, des ASB und des DRK. Im Rahmen der Übung wurde das Retten von Verletzten aus der MÜB, die medizinische Sichtung der Verletzten sowie der Weitertransport zum Dekontaminationsplatz trainiert. Der Dekontaminationsplatz wurde in wenigen hundert Metern Entfernung errichtet und betrieben.

Fachbesucher verschiedener Hilfsorganisationen erhielten Einblick in die Abläufe eines komplexen und aufwendigen Rettungseinsatzes. Aus Brüssel besuchte der slowenische EU-Kommissar für Krisenmanagement Janez Lenarcic das Geschehen. Landesinnenminister Thomas Strobl resümierte: "Es lief nicht alles perfekt – und das war auch gut so".


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