Regionalbereichsübung für den Zugtrupp: Unwetterlage in Pirmasens

Am 11. Mai 2019 übten fünf Zugtrupps aus dem Regionalbereich Neustadt in Pirmasens den Ernstfall: Eine Unwetterlage im Stadtgebiet Pirmasens sorgt für viel Arbeit.

Lagekarten am MTW

Um 9 Uhr Morgens beginnt der Tag für den Zugtrupp des THW Ortsverbandes Mannheim und vier weiteren Zugtrupps mit einem Frühstück in der Unterkunft des THW Ortsverbandes Pirmasens.

Anschließend folgt die Einweisung der Einheitsführer in die Lage. Ein Unwetter geht über Pirmasens nieder, es entstehen zahlreiche Einsatzstellen, die in drei Einsatzabschnitte aufgeteilt werden.

Der Zugtrupp aus Mannheim befindet sich im Einsatzabschnitt 2 und stellt dort eine Zug-Befehlsstelle (die Einsatzabschnittsleitung). Da heute nur drei Helfer aus Mannheim dabei sein können, wird der Zugtrupp von zwei Kollegen aus Pirmasens unterstützt. Das Einsatzgebiet des Zugtrupps (ZTr) ist das Industriegebiet Pirmasens. Dort wird dem ZTr zunächst eine Einsatzstelle zugewiesen: Ein eingestürztes Hochregallager in einem großen Baumarkt.

Die Ersterkundung durch angeforderte Kräfte ergibt einen verschütteten PKW, einen verschütteten LKW, sowie fünf verschüttete und verletzte Personen. Eine Verletztensammelstelle wird eingerichtet, weitere Kräfte des THW und des Rettungsdienstes (mehrere RTW, KTW, sowie LNA) und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst werden alarmiert und der Einsatzstelle zugewiesen.

Zwei weitere Einsatzstellen werden dem Zugtrupp zugewiesen: Wassereinbruch in der Werkstatt eines Betriebes, sowie ein abgedecktes Dach einer Bäckerei. Der Zugtrupp fordert weitere Kräfte des THW an, unter anderem zwei mal die Bergungsgruppe, die Bergungsgruppe 2, den ESS-Trupp (Einsatzstellen-Sicherungssystem), EGS-System (Einsatzgerüstsystem), sowie ASH-System (Abstützsystem Holz) an und teilt sie den einzelnen Einsatzstellen zu.

Nach erster Erkundung durch eingetroffene Kräfte wird an der Einsatzstelle 2 (Wassereinbruch in dem Betrieb) ebenfalls ein umgestürztes Hochreallager mit einer verletzten Person, sowie eine großflächig abgedeckte Fassade festgestellt. Nach Rücksprache mit dem Betreiber des Betriebs, zwecks Gefährdung durch Elektroinstallationen in den überflutenden Räumen,  kann die weitere Erkundung und Einsatzbewältigung fortgesetzt werden. Entsprechende Reaktionen und Maßnahmen des ZTr zur Bewältigung der neuen Lage werden getroffen (unter anderem Anforderung eines weiteren RTW).Da ein baldiges Ende des Einsatzes nicht in Sicht ist, wird ein Voralarm für die Log-V ausgelöst.

An der Einsatzstelle 3 (abgedecktes Dach) wird das Ausmaß des Schadens durch eingetroffene Kräfte (B2 + B1) festgestellt und entsprechende Baustoffe (Dachlatten und Planen) zum Verschließen des Dachs angefordert und beschafft.

Es gibt eine kurze Übungspause mit Mittagessen, sowie kurzen Lagevorträgen der einzelnen Zugtrupps zur aktuellen Lage in den jeweiligen Einsatzgebieten. Anschließend wird die Übung fortgesetzt.

Eine weitere Einsatzstelle (Einsatzstelle 4) wird gemeldet: Durch das Unwetter sind Bäume auf ein Fitnessstudio gestürzt und haben eine Solaranlage stark beschädigt.  Mittlerweile konnte die Einsatzstelle 1 (Einsturz Hochregallager im Bauhaus) erfolgreich abgeschlossen werden. Alle Verletzten befinden sich auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Verletztensammelplatz wird zurückgebaut. Die nun frei gewordenen Kräfte von der Einsatzstelle 1 werden als Folgeauftrag zu dem nun neuen Einsatzort (Bäume auf Haus) geschickt und beginnen dort mit der Erkundung.

Rücksprache mit dem Netzbetreiber des Fitnessstudios zwecks der beschädigten Solaranlage und einer eventuellen Gefährdung der sich im Einsatz befindenden Kräfte wird getroffen.  Der ESS-Trupp verlegt zur Einsatzstelle 2 (Wassereinbruch in Betrieb), da dortige Kräfte ihn angefordert haben.

Die Übung endet an dieser Stelle, da es bereits 15:00 Uhr ist. Es folgt eine detailliierte Nachbesprechung, sowie eine Feedbackrunde aller teilnehmenden ZTrs gemeinsam mit der Übungsleitung.

Ein langer und anstrengender Einsatz geht zu Ende. Zum Glück war es nur eine Übung.


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