"Scheut euch nicht und kommt auf uns zu" - im Gespräch mit dem Helfersprecher

Mannheim, 17.12.2021. Francesco Iacono ist Helfersprecher im THW Ortsverband Mannheim. Am letzten Samstagsdienst in diesem Jahr, am 20. November, wurden die Helfersprechenden neu gewählt. Francesco war die letzten fünf Jahre bereits Helfersprecher und freute sich über die Wiederwahl. Aus diesem Anlass interviewte der Autor Francesco.

Auch im Technischen Hilfswerk (THW) gibt es einen Personalrat. Hier nennt er sich Helfersprecher. Die Helfersprechenden vertreten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Ortsverband.

Francesco ist aktueller Helfersprecher des THW Ortsverbandes Mannheim. Er ist Jahrgang 1997 und trat 2007 in den THW Ortsverband Ladenburg ein, damals in die Jugendgruppe. 2014 wechselte er nach Mannheim und begann mit der sogenannten Grundausbildung, an deren Ende die Abschlussprüfung steht. Francesco absolvierte diese und wechselte damit 2015 in den aktiven Dienst in der Bergungsgruppe.

Im Laufe der Jahre konnte Francesco durch den Besuch von Lehrgängen und Ausbildungen Zusatzqualifikationen erwerben, so z.B. den Kraftfahrer LKW oder auch die Befähigung selbst in der Grundausbildung als Ausbilder tätig zu sein. „Seit ich 19 bin, bin ich Helfersprecher hier im Ortsverband. Erst als Stellvertreter und dann bin ich irgendwann zum ersten Helfersprecher geworden.“, erzählt Francesco von seinem Werdegang. Sein Antrieb sich 2016 zur Wahl aufzustellen war es, „vielleicht ein bisschen auch mehr zu machen, als ‚nur‘ Helfer zu sein. Wenn ich etwas verändern kann, dann möchte ich das auch.“.

Seiner Meinung nach habe der Ortverband sehr viel Potential: „Wir sind eine buntgemischte Truppe“. Ihm ist es wichtig, dass die „eigenen Leute“, also die ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Ortsverband, einen „verlässlichen Ansprechpartner“ für ihre eigenen Anliegen, Probleme und Wünsche haben.

Und genau das ist eine seiner vielen Aufgaben als Helfersprecher: für die Kameradinnen und Kameraden ein offenes Ohr haben. Daneben vertritt der die Belange der Helferschaft gegenüber der Ortsverbandsleitung, schlichtet bei Konflikten und wirkt als Bindeglied an der Entwicklung des Ortsverbandes mit.

Eine wichtige Eigenschaft eines Helfersprechers ist es, mit den betroffenen Parteien vertrauensvoll und auf Augenhöhe sprechen zu können. Auch dafür gibt es Fortbildungen an den Bundesschulen des Technischen Hilfswerk. „Man muss sich in die Leute reinversetzen können, dann hat man meistens schon die halbe Miete.“, so Francesco zu seinen Erfahrungen als Helfersprecher.

Ansprechen kann man die Helfersprecher und die vertretenden Helfersprecher jederzeit im Ortsverband, über des THW-eigenen Messenger Hermine oder auch über eine E-Mail-Adresse. Zusätzlich steht im Ortsverband Mannheim ein anonymes Feedback-Formular bereit, über das jederzeit die Helfersprechenden und die Ortsbeauftragte Nicole Dudziak erreicht werden können.

Zur aktuellen Wahl zeigt sich Francesco erfreut über die Wahl von Stefanie Massi und Arne Kuhnert. Vor allem, dass eine Frau nun vertretende Helfersprecherin ist, erfreut Francesco besonders: „Wir haben jetzt das Glück mit Steffi jemand weibliches dazu bekommen zu haben.“. Nun könnten die Helferinnen im Ortsverband auch mit einer Frau über Probleme sprechen. Das Dreier-Team wird die nächsten fünf Jahre für ihre Kameradinnen und Kameraden da sein, auch bei privaten Anliegen, bei Konflikten oder in schwierigen Situationen. 

Ein Punkt liegt Francesco besonders am Herzen: „Scheut euch nicht und kommt auf uns zu.“, wendet er sich an seine ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden. Gerade bei den Einsätzen rund um die Starkregenereignisse im Ahrtal standen die Helfersprechenden – neben den verfügbaren Einsatznachsorgeteams – natürlich den Einsatzkräften zu Verfügung.

Eine wichtige Aufgabe ist das, die sie da erfüllen.

Das Interview können Sie hier abrufen und anhören.

Der Mannheimer Morgen griff den Artikel unter "Menschen in Mannheim" am 15.01.2022 auf:

Der „Klassensprecher“

Er ist eine Art „Klassensprecher“: Francesco Iacono. Der 24-jährige Kaufmann, hauptberuflich als operativer Einkäufer in der Industrie tätig, wurde als Helfersprecher für die rund 160 Mitglieder des Ortsverbands des Technischen Hilfswerks (THW) wiedergewählt. Mit zehn Jahren hatte ihn ein Schulkamerad zum Tag der offenen Tür des THW mitgenommen. „Die Technik der Autos, die Möglichkeit, Leuten zu helfen und neue Freunde kennenzulernen, das fand ich toll“, sagt er. Zunächst fungierte er als Jugendsprecher, begann mit Jahren mit der Grundausbildung und wurde gleich aktiver Helfer in der Bergungsgruppe. „Auch ein Büromensch kann einen Panzer mit hydraulischen Geräten heben und zerschneiden.“, sagt er schmunzelnd.

Doch THW sei „nicht nur Einsatz und Übung, auch nach dem Dienst eine Cola zu trinken, zu lachen oder einfach zu quatschen“. Seit seinem 19. Lebensjahr war er erst Stellvertreter, dann erster Helfersprecher und damit Vertreter der Aktiven gegenüber der Ortsverbandsleitung. Seit seiner Wiederwahl gibt es jetzt zwei Stellvertreter – Arne Kuhnert und mit Stefanie Massi erstmals eine Frau in dieser wichtigen Funktion. pwr (BILD: THW)


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