Spenden geben Trost und Kraft

Bescherung: Wie "Wir wollen helfen" Kinder und arme ältere Menschen beschenkt

Beim Entladen der Pakete vor dem kundenzentrum des MM

"Oh Tannenbaum" wird heute wieder gesungen. "Die Hoffnung und Beständigkeit, gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit", heißt es in der dritten Strophe. Aber auch Menschen, die sich gar keinen Tannenbaum leisten können, die in diesen Tagen oft nicht mal ein grünes Zweiglein zu Hause haben, dürfen doch Trost und Kraft finden, neue Hoffnung schöpfen – dank der Beständigkeit, mit der unsere Leser jetzt schon über 40 Jahre spenden, damit die "MM"-Aktion "Wir wollen helfen" helfen kann.

Kindern aus zerrissenen Familien und armen, einsamen älteren Menschen gilt zur Weihnachtszeit das besondere Augenmerk der "MM"- Aktion. Für die Erwachsenen lassen wir beim Kaufhof Weihnachtspakete packen, für die Kinder liefert Karstadt Spielzeug, wobei besonders Kuscheltiere beliebt sind, denn sie trocknen Tränen, trösten über schlimme Momente hinweg. Ausnahmsweise trägt der Weihnachtsmann dann blaue Uniform – denn das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt den "MM"-Hilfsverein, schickt einen Lkw und zwei zupackende Helfer, um die Geschenk-Päckchen vom "MM" in der Dudenstraße zum Büro des "MM"-Hilfsvereins nach P 3 zu bringen, wo die Eltern sie dann abholen.

Einigen ist es peinlich, diese Hilfe anzunehmen. "Im letzten Jahr war ich zu stolz", gesteht eine alleinerziehende Mutter, deren Nachwuchs sechs, acht und zehn Jahre alt ist, "aber da hatte ich dann nichts zu Weihnachten", sagt sie traurig: "Das wird eine Riesenüberraschung", nimmt sie strahlend ihre Tüte mit Spielsachen entgegen. "Viel gäb’s sonst an Weihnachten nicht", berichtet eine Mutter, die zwei Mädchen und zwei Buben allein erzieht: "Mein Mann zahlt nicht, an mir hängt alles, da bin ich für jede Hilfe dankbar." Was würde ich ohne Sie nur machen", seufzt eine Mutter von fünf Kindern: "Bei allen sind die Wünsche groß, aber wie sollte ich das bezahlen, das geht gar nicht." "Zu Weihnachten gehören einfach Spielsachen, aber ich könnte das nicht zahlen", bedankt sich eine andere Mutter, und auch ein Mann kommt vorbei – drei Kinder hat der Frührentner, der wegen einer schweren Krankheit nicht mehr arbeiten kann: "Weihnachten ohne Sie wäre noch viel trauriger. Es ist schon schlimm genug, wenn man jeden Pfennig zusammenkratzen muss", sagt er mit stockender Stimme.

Unheimliche Dankbarkeit – das erlebt auch James Nowotny oft, der mit seinem Sohn Svend die Weihnachtspakete ausliefert. Wurst, Käse, Butter, ein paar Obstkonserven, Lebkuchen und Schokolade sind darin – Leckereien, die dort etwas Besonderes darstellen, wo das Geld meist nur für Margarine reicht. "Die Dinger sind schwer, 17 Kilo, aber es macht trotzdem Spaß, sie in den fünften, sechsten Stock zu schleppen – wenn sie sehen, wie sehnsüchtig sie erwartet werden", berichtet Nowotny von seinen Besuchen bei den meist alleinstehenden Frauen mit karger Rente.

"Die Leute freuen sich riesig, wundern sich immer wieder, dass es sowas gibt. Sie glauben gar nicht, wie die Augen da strahlen", sagt er. Oft gebe es Freudentränen, teilweise werde er gleich eingeladen: "Ich mache das nicht, ich muss ja weiter, aber die würden das Wenige, was sie haben, sogar noch teilen", hat er schon oft erlebt: "Und man spürt, wie nötig sie diese Hilfe haben, dass da einfach nichts da ist." Die Idee, solche Pakete zu packen und zu verschenken, sei "einfach phantastisch" gewesen: "Wo sie klingeln und sagen, ich komme vom MM, erleben sie offene Türen", so Nowotny. Wir wiederum danken den "MM"-Lesern, die mit ihren Spenden das erst möglich machen. Sie spenden Geld, aber damit auch Trost und Kraft – nicht nur zur Weihnachtszeit.

Mannheimer Morgen (Peter W. Ragge) 24.12.2007


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