13.05.2017

Standortverlagerte Ausbildung in der STEM Kaserne

Gemeinsame Ausbildung der Hilfsorganisationen im Ehrenamt

Die Einsatzleitung aller drei Organisationen

Am Samstag, 13.05.2017, fand eine gemeinsame Ausbildungsveranstaltung der im Rettungszentrum Mannheim ansässigen Organisationen Technisches Hilfswerks, Freiwillige Feuerwehr und Johanniter Unfallhilfe, statt. Dank der BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) war für dieses Ereignis auch das passende Gelände gefunden. Die in unmittelbarer Nähe des Rettungszentrums gelegene STEM Kaserne, welche früher der US Army diente, lieferte perfekte Gegebenheiten für das ausgedachte Szenario.

Eine „Explosion“ in einem Labor mit angrenzenden Büroräumen stelle die Einsatzkräfte vor eine schwierige Aufgabe. Denn die 13 Mimen der JUH (und einzelne Hilfsdarsteller von THW & FF) waren auf dem Gelände in zwei Gebäuden großzügig verteilt und auch mit verschiedensten Verletzungen versehen. Von eingeklemmten und eingeschlossenen Personen mit Verbrennungen, Frakturen, Rauchvergiftungen und einigen weiteren Verletzungen wie z.B. einem Knalltrauma wurde hier das Können aller Einsatzkräfte gefordert.

Während die Freiwillige Feuerwehr aus Friedrichsfeld mit Unterstützung der Kameraden aus Neckarsteinach gegen zwei fiktive Brände kämpfen musste und sich auf die Rettung der ersten Personen konzentrierte, kam das THW vom Ortsverband Mannheim zur Personensuche und -rettung zur Unterstützung. Die gefundenen verletzten Personen wurden durch eine Erstversorgung stabilisiert und dann in den Außenbereich gebracht, wo sie an die Kameraden der Johanniter zur weiteren Versorgung übergeben wurden. Diese bauten für ihre Arbeiten einen Versorgungsplatz auf dem Gelände vor dem Gebäude auf, so dass die Arbeiten am Patienten zügig voran gehen konnten. Als besondere Schwierigkeit gab es bei den Rettungsarbeiten auch spontane "Einspieler", bei denen Helfer des THW selber zu betroffenen Personen wurden.

Die Helferinnen und Helfer vom THW hatten in der Zeit mit weiteren Herausforderungen zu kämpfen. Zwei eingeschlossene Personen forderten den Einsatz von schwerem Gerät. Hier kam der Plasmaschneider der zweiten Bergungsgruppe ins Spiel, mit welchem eine Öffnung in eine Gitter- und eine Stahltür geschnitten werden musste. Außerdem musste auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes ein Zugang  durch eine Wand zu einem verschütteten Raum geschaffen werden. Die 1. Bergungsgruppe des THW Heidelberg stützte hierzu mit dem Einsatzgerüstsystem einen Gebäudeteil ab, so dass das sichere Eindringen ins Gebäude ermöglicht wurde.

Um auch die Atemschutzgeräteträger des THW und der Feuerwehr auf die Probe zu stellen, wurde ein weiteres Gebäude soweit vernebelt, dass hier die Ausbildung unter Nullsicht stattfinden konnte. Die Aufgabe war hier, das Gebäude zu erkunden, Gefahrenzeichen zu erkennen und diese nach draußen zu melden, ohne dabei die eigene Hand vor Augen sehen zu können.

Während aller Aktionen fand die Kommunikation der Einsatzkräfte mit der gemeinsamen Führungsstelle vor dem Gelände statt, so dass auch hier das Zusammenspiel der drei Hilfsorganisationen auf die Probe gestellt wurde.

Nach sechs Stunden voller Action unterbrochen von einer kurzen Mittagspause, die eine kleine Stärkung mit Schupfnudeln und Apfelmus sowie Salat ermöglichte, fanden sich die knapp 100 Einsatzkräfte wieder im Rettungszentrum ein. Sie stellten die Einsatzbereitschaft wieder her und konnten den Tag bei kühlen Getränken und Leckereien vom Grill ausklingen lassen.

Die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen werden nun ausgewertet und gemeinsam besprochen, um die Helfer gezielt weiter für den Ernstfall ausbilden zu können. An diesem Tag galt es neben der Ausbildung auch, den Schulterschluss der verschiedenen Hilfsorganisationen noch enger zu schnüren und die Zusammenarbeit und Freundschaft untereinander auszubauen, was ein voller Erfolg war.

An dieser Stelle geht der Dank an alle (zum größten Teil ehrenamtliche) Teilnehmer, welche ihre Freizeit dafür opfern, um im Ernstfall mit professioneller Hilfe für die Bevölkerung da zu sein, ein ganz besonderes Dankeschön hierbei an das Vorbereitungsteam, das diese standortverlagerte Ausbildung ermöglicht hat.


  • Die Einsatzleitung aller drei Organisationen

  • Gemeinsame Verletztenrettung

  • Die Verletztenablage der JUH mit "Opfern" aus Eisnpielungen

  • Die Einsatzleitung hat Hochbetrieb

  • Arbeiten mit dem Plasmaschneider

  • Arbeiten mit dem Trennschleifer

  • Dank der Abstützung der Kameraden vom OV HD ist sicheres Eindringen ins Gebäude möglich gewesen

  • Gruppenbild der THW Übungsteilnehmer

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