12.11.2022

Zugtrupp-Übung des Regionalbereichs in Mannheim

Mannheim, 12. November 2022. Eine von der Regionalstelle Mannheim initiierte regionalbereichsweite Zugtrupp-Übung wurde am Samstag im THW Ortsverband Mannheim durchgeführt. Das Szenario: ein Meteoritenschauer trifft den Süden Mannheim und richtet einige Zerstörungen an.

Der normale Samstagsdienst fällt heute aus. Stattdessen sammeln sich gegen 9 Uhr im großen Unterrichtsraum des THW-Ortsverband (OV) Mannheim Helferinnen und Helfer der Zugtrupps aus den Ortsverbänden Adelsheim, Heidelberg, Ladenburg, Neckargemünd, Sinsheim und Wiesloch-Walldorf. Zum Frühstück gibt es Brezeln mit Butter und natürlich frischen Kaffee.

Pünktlich um 9.30 Uhr beginnt der Tag mit einer Ansprache durch Bernd Guthier, seines Zeichens ehemaliger Leiter der FK in Heidelberg. Er hält heute den Theorieteil der Übung und geht dabei auf die Grundlagen der Zugtrupp-Arbeit ein.

Benjamin Wenker, Zugführer des THW OV Mannheim, hat diese Übung entwickelt und leitet den praktischen Teil. Die sechs Zugtrupps werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Während eine Gruppe bis zum Mittagessen Theorie hört, sammelt sich die andere Gruppe auf dem Hof des Rettungszentrums und bereitet die Zugtrupp-Fahrzeuge vor. Benjamin Wenker ruft unterdessen die Zugtrupp-Führer zusammen und erklärt ihnen die fiktive Lage: Ein Meteoriten-Schauer ging in der Nacht über Mannheim Süd, genauer Mannheim-Mallau, nieder und beschädigte mehrere Gebäude. Unter anderem steht eine Lagerhalle unter Vollbrand. Die Feuerwehr ist seit den Nachtstunden im Einsatz.

Diese benötigt dringend Wasser und hat sich daher an das THW gewandt. Vom nahe gelegenen Pfingstbergweiher bei Mannheim-Rheinau soll das Wasser über eine rund 900m lange Pumpstrecke zur Einsatzstelle befördert werden. Eine typische Aufgabe für die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP).

Nach dieser kurzen Einweisung beginnt die eigentliche Übung. In der Unterkunft des OV Mannheim sind jeweils zwei Mannheimer Helferinnen/Helfer die "Bespieler" der Zugtrupps. Das heißt, sie stehen in Funkkontakt mit dem ihnen zugewiesenen Zugtrupps und mimen jeweils die Gegenstelle. Dies ist in der Regel der sogenannte LuK, also Leitungs- und Koordinierungsstab (siehe Artikel zum Podcast).

Aber die Zweierteams stellen auch Fachgruppen, Fachberater und die Feuerwehr dar. Als Grundlage für die Übung hat Benjamin Wenker das Szenario entwickelt und eine Art Drehbuch erstellt. Für jede Einsatzstelle gibt es mehrere Handlungsfäden, die entsprechend den jeweiligen Entscheidungen und Maßnahmen der Zugtrupps eingespielt werden.

Beispielsweise kann die erste Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP) vor Ort am See frühzeitig erkennen, dass eine weitere Fachgruppe benötigt wird. Fehlen entsprechende Aufträge und Ressourcen seitens des Zugtrupps, so erkennt die Fachgruppe WP erst spät, dass sie die Pumpstrecke nicht alleine bewältigen kann. Wertvolle Zeit verstreicht.

Nach rund zwei Stunden endet die Übung und die Führungsstellen werden übergeben. Dann ist Zeit für das Mittagessen. Die Logistik-Verpflegung hat aufgetischt: Kürbissuppe als Vorspeise, Paprika-Sahne-Hühnchen auf Reis als Hauptgericht - für die Vegetarier gibt es Paprika-Mandelmilch-Brokkoli auf Reis - und ein Schichtdessert zum Abschluss. Fantastisch. Natürlich gibt es Salat dazu. Das Feedback ist eindeutig: Geschmeckt hat es allen.

Nach der verdienten Pause wechseln die Gruppen und die zweite Gruppe wird mit dem Szenario konfrontiert, während die erste Gruppe nun dem Theorie-Teil lauschen darf.

Gegen 16 Uhr endet die Veranstaltung, nachdem es eine ausführliche Feedbackrunde gab. Sogenannte Übungsbeobachter erläutern ihre Beobachtungen und helfen so, die Zugtrupp-Arbeit der einzelnen OVs nochmal zu verbessern.

Insgesamt ist das Fazit positiv. Alle Beteiligten konnten ihr theoretisches Wissen erweitern und durch die praktische Übung in Anwendung bringen. Auch die Bespieler konnten Erfahrungen sammeln. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende.


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