Alle Jahre wieder

THW Mannheim unterstützt die Aktion "Wir wollen helfen"

Auch in diesem Jahr stellte das THW Mannheim die Transportmöglichkeit der Geschenke für die hilfsbedürftige Menschen in Mannheim vom Kaufhof zur Ausgabestelle in Q6/Q7 bereit. Mit einem LKW mit Ladebordwand wurden frühmorgens am Kaufhof, der die Verpackung der Geschenke gestaltet hatte, die Rollwagen mit den Paketen für die Allerkleinsten abgeholt, aufgeladen und nach Q6(Q7 in ein freies Ladengeschäft gefahren, wo sie an die zu Beschenkenden ausgegeben werden konnten.

 

 

 

Hierzu schrieb der Mannheimer Morgen:

 

Wie "MM"-Leser die Bescherung für Kinder in Not retten

 

Ohne die Spenden der "MM"-Leser wäre die Bescherung in manchen Familien wohl ausgefallen. Mit dem Geld wurden unter anderem Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder gekauft. Was das für sie und ihre Familien bedeutet

 

Mannheim. Es wäre „anders“, sagt die Frau, und man merkt, wie sie das Wort mit Mühe herauspresst, wie die Stimme bricht und ihre Augen feucht werden. „Tolle Aktion“ murmelt sie dann noch und dreht sich weg.

 

"Wir wollen helfen" ermöglicht Kindern in Mannheim Bescherung zu Weihnachten

 

„Tolle Aktion“ - diesen Satz hört das Team der Aktion „Wir wollen helfen“ an diesem Tag gerne. Er ist wie eine vorgezogene Bescherung. In einem Raum, den Hendrik Hoffman, Centermanager des Quartiers Q 6/Q 7, zur Verfügung stellt, liegen viele Geschenke bereit. Zwar greift die „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“ das ganze Jahr über Menschen bei besonderen Notlagen unter die Arme. Aber in der Vorweihnachtszeit wendet sich der Hilfsverein extra Kindern aus armen, zerrissenen Familien zu, verschenkt aus Spendenmitteln gekauftes Spielzeug, damit dort die Bescherung nicht ausfällt. Denn ohne diese Aktion, und das meint die Frau, wäre Weihnachten eben „anders“, ärmlicher, ohne Bescherung, ohne Geschenke, denn das Geld reicht da oft nicht mal für den Alltag, für Essen und Heizung.

 

Galeria-Mitarbeiter packen Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder ein

 

Passend zu Alter und Geschlecht der Kinder, welche die „MM“-Aktion zu dem Tag eingeladen hat, haben Fachleute der Galeria in P 1 die Pakete gepackt- mit Modellautos, Puppen, Spielen, Plüschtieren. Teils sind sie in alte „Mannheimer Morgen“-Ausgaben eingewickelt - aus Gründen der Nachhaltigkeit. Den Transport von P 1 nach Q 6/Q 7 übernimmt gerne wieder das Technische Hilfswerk (THW). Für Ortsbeauftragte Nicole Dudziak und Matthias Kerkmann, erfahrener Fahrer und Logistiker, ist das schon seit Jahren Ehrensache, hier mit anzupacken, die Päckchen einzuladen und zu schleppen.

 

Matthias Bretschneider, der geschäftsführende Vorsitzende, drapiert darum dann noch eine Lichterkette. Auch ein paar Süßigkeiten für die Kinder hat er mitgebracht, Malbücher und kleine Geschenkartikel, die der „MM“-Aktion für diesen guten Zweck überlassen worden sind. Dann kann der Tag beginnen.

 

"MM"-Aktion zaubert Kindern ein Lächeln ins Gesicht

 

Er zaubert vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht, ein sehr dankbares Lächen - und manchmal spürt man die Dankbarkeit richtig. Etwa bei jener alleinerziehenden Mutter, die im Rollstuhl hereinfährt. „Da ist bei einer Operation etwas schiefgegangen“, sagt sie, „noch Wochen“ werde sie nicht arbeiten können, da sei die Finanzierung von Festen wie Weihnachten mit zwei Kindern „ganz schwierig, wenn es Sie nicht gäbe“, seufzt sie.

 

Nun kann die „MM“-Aktion nicht alle Wünsche erfüllen. „Barbie mit Röhrchen“ wünscht sich eine Fünfjährige, die an der Hand ihrer Mutter kommt, vergnügt herumtänzelt. Im Kindergarten sei sie nicht, denn da seien auch Jungs, „und Jungs sind doof“, sagt sie. Das Geschenk für sie und ihre Geschwister nimmt die Mutter erleichtert entgegen, für die Kleine gibt es was Süßes.

 

Auffallend viele kleine Kinder kommen an dem Tag mit - der Kindergarten habe wegen Krankheit zu, ist oft zu vernehmen. Daher hört das Team des Hilfsvereins oft ein schüchternes „Dankeschön“ aus Kindermund, manchmal von den Müttern herausgefordert. „Wie sagt man?“, fragen einige streng.

 

Wenn die Waschmaschine kaputtgeht, fällt in manchen Familien die Bescherung aus

 

Aus manchen bricht auch heraus, was sie umtreibt. „Fürs Kind ist das wichtig“, so eine Frau mit Blick auf das Geschenk, „aber ich hab keinen Mann, da brauche ich auch keine Weihnachten“, meint sie verbittert. „Ich würde ja gerne arbeiten“, sagt eine andere Frau und stellt sich als Bürokauffrau vor. Stundenweise oder von zu Hause aus ginge das, obwohl sie drei Kinder, darunter einen Jungen mit Behinderung, alleine großziehe: „Aber jemanden wie mich stellt niemand ein.“ Dann seien noch Staubsauger und Waschmaschine kaputt gegangen: „Ich wüsste nicht, wie ich Essen kaufen oder den Kindern was schenken sollte, wenn es Sie nicht gäbe“, klagt sie. Und eine Mutter dankt: „Das Kind soll nicht merken, wie schlecht es uns geht.“

 

„Tolle Aktion“, „Prima“, „Super“, „toll, dass Ihr das macht“ oder „klasse“ ist immer wieder zu hören, dazu die Klage über enorm gestiegene Lebensmittel- und Energiekosten, die das Leben noch mehr erschweren als ohnehin schon. „Wow“, freut sich eine Mutter über ein Geschenk, und eine andere dankt noch viel mehr: „Supi, supi, supi, vielen, vielen Dank! Jetzt bin ich glücklich, weil meine Kinder etwas haben“.

 

„Supi“ - dieses Wort gebraucht ebenso eine junge Frau, die gerade aus dem Fitnessstudio kommt, das gegenüber vom Raum mit der Geschenkeausgabe liegt. „Schön, dass Sie das machen“, lobt sie und erkundigt sich, wie man dafür spenden kann. „Mein Mann überweist“ kündigt eine andere Frau an, die diese Aktion „so richtig toll“ findet. Sie erkundigt sich aber auch genau, wie der „MM“-Hilfsverein prüft, wer bedürftig ist und in den Genuss von Spielzeuggeschenken kommen darf.

 

Nicht nur Spielzeug: "Wir wollen helfen" verschenkt auch Gutscheine für Kleidung und Essen

 

Und es gibt ja nicht nur Spielzeug. Für ältere Menschen gibt es Lebensmittel-Gutscheine, für ältere Kinder verteilen wir Gutscheine, einlösbar nur für Kleidung, Schulbedarf oder Spielzeug, sowie Büchergutscheine von der Quadratebuchhandlung in R 1. Sonst auf Antiquariat spezialisiert, richtet sie dann immer mit viel Mühe spezielle Tische mit Kinderbüchern. Nach dem Versand der Gutscheine würden sie „regelrecht überrannt“, berichtet Mitarbeiter Sven Reinhardt.

 


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