Bald Baubeginn für neues Rettungszentrum

GBG errichtet 4,2-Millionen-Euro-Objekt für Technisches Hilfswerk und Freiwillige Feuerwehr neben dem bestehenden Gebäude der Johanniter

Planung des Gebäudes durch Architekt Rienkens

Noch in diesem Jahr soll Baubeginn, im Dezember 2010 dann die Einweihung sein: In Friedrichsfeld entsteht am Saarburger Ring ein gemeinsames Gebäude für die dortige Freiwillige Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW), gleich neben dem bestehenden Haus der Johanniter. „Als neues Rettungszentrum wird das einer der wichtigsten Rettungs- und Versorgungsplätze Mannheims“, kündigte Erster Bürgermeister Christian Specht gestern an.

„Schulterschluss“ realisiert

Da das Areal nahe der Autobahn und direkt neben der Lilli-Gräber-Sporthalle liegt, könnten sich dort zum Beispiel von auswärts eintreffende Hilfsorganisationen sammeln oder die Menschen bei einem Massenanfall von Verletzten betreut werden – fernab der Innenstadt und der Industrie.„So sind wir auch für ein Großschadensereignis besser gerüstet“, hob Specht hervor und freute sich, dass es gelungen sei, „in einem Kraftakt dieses innovative Modell zu realisieren“. Besonders lobte er seinen Mitarbeiter Matthias Steffan, der das ungewöhnliche Projekt vorangetrieben habe: „Da mussten wir nämlich manche Register ziehen.“

Für die Freiwillige Feuerwehr Friedrichsfeld, deren denkmalgeschütztes altes Gerätehaus im Ortskern viel zu klein ist, war nämlich schon ein anderer Standort angedacht. Das THW bereitete bereits seinen Umzug von der alten Autobahnraststätte an der Elsa-Brandström-Straße, das zum Gewerbegebiet werden soll, in die Lorettokaserne Seckenheim vor. Dieses Areal würde die Stadt aber lieber für attraktiven Wohnungsbau nutzen. Dann kam die Idee auf, auf einem städtischen Grundstück neben den Johannitern „die Interessen zu bündeln und Synergien zu nutzen“, so Specht. Erleichtert wurde das durch den „Schulterschluss“, den die Hilfsorganisationen beim Maimarkt demonstrieren: „Dadurch sind die Kontakte noch enger geworden, daher nehmen uns die Johanniter mit offenen Armen auf“, freute sich der Feuerwehrkommandant Thomas Schmitt. Das neue Gebäude sei nicht nur „ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit der Bürger“, sondern bringe auch einen „Motivationsschub für die Ehrenamtlichen und die Jugendarbeit“, ist sich Schmitt sicher. Das bekräftigte Kommandant Markus Behlau von der Friedrichsfelder Feuerwehr: „Wir sind sehr begeistert, der Standort hat nur Vorteile“, sagte er. „Die Nebenkosten werden sinken, wir verbessern uns und sind für Jugendliche leichter per Nahverkehr erreichbar“, ergänzte THW-Ortsbeauftragte Nicole Dudziak für die Ehrenamtlichen erfreut. Dabei räumte THW-Geschäftsführer Markus Jaugitz ein, dass seine, dem Bundesinnenminister unterstehende Organisation auch erst habe „umdenken müssen“: „Aber wir dürfen nicht länger ein Eigenleben führen“, betonte er. Ihm sei schon immer eine enge Zusammenarbeit wichtig gewesen. Das wird nun erleichtert, Übungsflächen, der Fahrzeug-Waschplatz ebenso wie Treppenhaus und Fahrstuhl des neuen  Gebäudes werden gemeinsam genutzt.

Geplant hat es Architekt Horst Rienkens, Bauherr ist die GBG, die das 4,2-Millionen-Euro-Objekt errichtet und an die Stadt vermietet. Die Stadt zahlt zudem 400 000 Euro. Und die Wirtschaftsförderung freut sich, das bisherige THW-Gelände bald vermarkten zu können: „Wir haben zwei sehr konkrete Interessenten“, so deren Leiter Otmar Schmitt.

In der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsfeld sind 25 Aktive und acht Jugendliche. Sie hat drei Fahrzeuge. Der Ortsverband des THW hat 100 aktive Helfer, 35 Jugendliche und 70 „Althelfer“. Er bekommt elf Stellplätze für Fahrzeuge/Geräteanhänger.  Die für den gesamten Unteren Neckar einschließlich Odenwald zuständige THW-Geschäftsstelle hat neun hauptamtliche Mitarbeiter. Zudem sitzt hier die für Baden-Württemberg zuständige Spezialeinheit Bergung in ABC-Lagen, also bei Unfällen mit atomaren, chemischen oder biologischen Stoffen.

Mannheimer Morgen, Peter Ragge


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