Erkundungsübung

Kommunikation zwischen Bergungsgruppen und Zugtrupp geübt

Lageskizze und diverse Informationen am Whiteboard des Zugtrupps

Die Bergungsgruppen und der Zugtrupp des THW Ortverbandes Mannheim übten am Samstag, den 10. Juni 2017 zusammen die Erkundung eines fiktiven Erdbebenszenarios. Bei schönstem Sommerwetter wurden acht Helfer der Bergungsgruppen in zwei Fahrzeugen auf Anfahrt zum Maimarktgelände in Mannheim geschickt.

Drei Helfer des Zugtrupps bezogen den Funkraum als koordinierende Schnittstelle zwischen der fiktiven Einsatzleitung und den erkundenden Helfern vor Ort am Maimarkt.

Von einem vereinbarten Punkt am Maimarkt aus starteten beide Fahrzeuge in entgegengesetzter Richtung zur Erkundungsfahrt um das Gelände herum. Die Herausforderung: markante Geländepunkte erkennen (z.B. Einfahrten und Zugänge, Parkplätze, Straßen und ähnliches), die relativen Entfernungen zu anderen Geländepunkten schätzen und fiktive Unfallszenarien melden. Aus den einzelnen Meldungen heraus musste sich der Zugtrupp dann ein Bild der Lage schaffen.

Jede Fachgruppe hatte so verschiedene Schwierigkeiten zu meistern:
- Klare, kurze und verständliche Kommunikation per Funk
- Erstellung einer Lagekarte anhand von geschätzten Entfernungen (der Zugtrupp sieht selbst dabei nichts vom Gelände)
- Gefahren erkennen, melden und vor Ort richtig reagieren
- Rechtssichere Dokumentation des Einsatzes durch Führung des Einsatztagebuchs

Die Übungsleitung ließ die erkundenden Helfer auf verschiedene Einzelszenarien stoßen. So wurde kurz nach Beginn der Umrundung eine Ansammlung von fiktiven toten Hasen gemeldet, die auf eine offene Gasleitung schließen ließ. Später wurden ein brennendes Fahrzeug gemeldet, mehrere Reisebusse mit einer unbekannten Anzahl von verletzten Menschen an Bord, ein eingestürztes WC-Haus, eine Trümmerlage im Fertighauscenter und ähnliche Einzelereignisse.

Nach rund drei Stunden wurde die Übung beendet. Die Helfer kehrten zur Unterkunft zurück. Anschließend erfolgte eine Auswertung der Übung in großer Runde aller Teilnehmer. Probleme, Unklarheiten und Verbesserungspotentiale wurden besprochen und erarbeitet.

Nach dem Mittagessen – die Fachgruppe Log-V grillte bei sommerlichen Temperaturen auf dem Hof – folgte eine weitere Übung. Nun fuhren die Bergung und der Zugtrupp gemeinsam zum Fernmeldeturm Mannheim. Das fiktive Szenario (beruhend auf realen Vorkommnissen aus dem Jahr 1994) stellte sich wie folgt dar: ein Hubschrauber war gegen die Spitze des Fernmeldeturms geprallt und abgestürzt. Der Zugang zum Turm war versperrt, eine unbekannte Anzahl von Menschen am Boden sowie im Turm verletzt. Die Helfer sollten nun – aufgeteilt in drei Gruppen – das Gelände untersuchen und hinsichtlich eines Einsatzes erkunden.

Unter anderem sollten folgende Fragen beantwortet werden:
- Wo können Einsatzfahrzeuge der verschiedenen Organisationen (Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr) bereitgestellt werden?
- Welche Einsatzmittel werden benötigt?
- Gibt es besondere Gefahren, die erst beseitigt werden müssen (z.B. die nahen Oberleitungen der Straßenbahn)?

Die Gruppen stellten anschließend ihre Planung vor und gemeinsam wurden offene Fragen geklärt. Der Samstagsdienst endete so am Nachmittag mit einer Vielzahl von neuen Eindrücken und einer Menge Ideen, wie in Zukunft noch besser zusammengearbeitet werden kann, um für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.


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