Freude und Tränen des Glücks

THW Mannheim unterstützt den Transport der Weihnachtsgeschenke für die Aktion "Wir wollen helfen"

Die Geschenke werden abgeladen

Er hat eigens eine Lichterkette gespannt, einen Wichtel aufgestellt, dazu ein paar Süßigkeiten gerichtet. Denn an diesem Tag ist der Vormittag, an dem die „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“ den Weihnachtsmann spielt – dort, wo sonst die Bescherung ausfallen würde. Matthias Bretschneider, seit knapp einem Jahr der Geschäftsführende Vorsitzende des „MM“-Hilfsvereins, will es besonders schön machen für die Menschen, die so wenig schöne Momente erleben und nun ins Büro des „MM“-Hilfsvereins kommen, weil es dort Geschenke für Kinder gibt.

Es sind schöne Momente auch für die, die dafür arbeiten. Erstmals ist eine Frau dabei, die helfen will – weil ihr mal von „Wir wollen helfen“ geholfen wurde. Deswegen nennen wir ihren Namen nicht, aber freuen uns, dass sie so dankbar ist, etwas zurückgeben will – und sei es nun ihre Arbeitskraft. Und viel Kraft bringen auch wieder Nicole Dudziak und Matthias Kerkmann auf. Die Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Maschinenbauingenieur und Ausbilder nehmen sich stets frei, kommen mit dem großen Lkw und unterstützen den „MM“-Hilfsverein, die Geschenkpäckchen zu transportieren.

„Oh, so groß, schön, wow!“ Die erste Mutter, die an diesem Morgen kommt, kann es sichtbar kaum fassen. Sie strahlt, als sie das Päckchen bekommt. Lego, Puzzles, Spiele, Modellautos sind darunter, ganz putzige Kuscheltiere – etwas zum Liebhaben, etwas zum Drücken für Kinder, die oft einsam, oft traurig sind, die teilweise schon viel geschlagen wurden, unter Armut der Eltern oder deren Trennung leiden.

Das ganze Jahr über ist der „MM“-Hilfsverein bereit, bei besonderen Notlagen einzugreifen. In der Vorweihnachtszeit wenden wir uns besonders Mädchen und Jungen aus armen, zerrissenen Familien zu. Wenn die Präsente – von Daniela Bretschneider individuell nach Alter und Geschlecht zusammengestellt – dann abgeholt werden, dann sieht man glückliches Lächeln – aber auch manche Träne der Rührung.

„Ohne sie wäre Weihnachten schwierig“, sagt da eine Mutter. „Eine gute Sache, Danke an alle“ eine andere Frau. „Kinder wollen so viel, aber ich kann ihnen nichts kaufen“, seufzt eine junge Mutter erleichtert, da ist Ihre Aktion schon sehr hilfreich!“ „Ach wie schööööön!“, stößt jemand begeistert aus, als er das Päckchen erhält. „Ich habe drei Kinder, die ich alleine großziehe – und zwei haben auch im Dezember Geburtstag, das ist schon ein schwieriger Monat“, erzählt eine Frau.

Man spürt auch, dass es manch einer Mutter peinlich ist, auf diese Hilfe angewiesen zu sein. Zwischendurch kommt ein Mann, in verschmutzter Arbeitsjacke. „Ich arbeite, aber es reicht nicht“, sagt er – er ist das, was die Behörden „Aufstocker“ nennen, Geringverdiener, die dennoch Sozialleistungen beziehen. „Kann es kaum fassen, dass es sowas heute noch gibt – danke an alle“, winkt uns gleich darauf eine andere Frau auf der Treppe zu. Anrührend die Worte einer Mutter, die sich mit feuchten Augen „für die ganz, ganz, ganz tolle Aktion“ bedankt und gesteht: „Ich hätte mich sonst zwischen Weihnachtsgeschenken für meine Kinder und Essen für mich entscheiden müssen – wollte aber in keinem Fall, dass ein Kind leer ausgeht“, sagt sie mit gepresst klingender Stimme. „Ich weiß das alles sehr zu schätzen . . .“, stockt sie und wendet sich schnell beschämt ab.

Und dann ist da noch die Frau, die mit ihrer Familienhelferin wieder zu uns zurückkommt, ihren Spielzeuggutschein abgibt, ihn lieber in einen Gutschein für Essen eintauschen will. In solchen Momenten läuft es einem auch nach vielen Jahren Arbeit für den „MM“-Hilfsverein kalt den Rücken herunter. Aber man ist auch sehr dankbar, dass man dank der Spenden der „MM“-Leser dann helfen darf.


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