Gemeinsamer Pflegeeinsatz auf dem Kriegsgräberfeld des Mannheimer Hauptfriedhofs

Unsere Jugendgruppe nahm an einem ganz besonderen Projekt des Sozialen Engagements teil

Im Zuge der Neuaufstellung des Kreisverbands Mannheim im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit einem neuen Leitungsteam, hat sich das Team als Ziel gesetzt, die Jugend und Bildung intensiver in den Vordergrund zu stellen.

 

Als unsere OJB und deren Schützlinge von diesem Projekt hörten, war schnell klar, hier wollen sie mithelfen. Am Samstag den 14.10.23 traf sie die Jugendgruppe und zusammen mit den Mitgliedern des Vereins pflegten sie insgesamt 46 Gräber. Die Aufgaben umfassten das Reinigen und Pflegen der Gräber, das allgemeine Instandhalten der Friedhofsflächen sowie das Pflanzen neuer Begrünung.

 

Der Friedhof hat eine Gesamtgröße von ca. 35 Hektar, davon sind ca. 2000 m² mit 1800 Kriegsgräber belegt.

 

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist eine gemeinnützige Organisation in Deutschland, die sich dem würdigen Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft widmet. Gegründet wurde der Volksbund im Jahr 1919 und hat seitdem eine bedeutende Rolle bei der Pflege von Kriegsgräbern und Gedenkstätten übernommen.

 

Die Hauptaufgabe des Volksbunds ist es, die Ruhestätten der im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten als Orte der Erinnerung und der Mahnung zu erhalten und zu pflegen. Dies geschieht sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Durch diese Arbeit im Sinne des zu bewahrenden Friedens leistet der Volksbund einen wichtigen Beitrag zur Verständigung, zur Versöhnung und letztlich zur Erinnerungskultur zwischen den Nationen.

 

Seine Bemühungen tragen dazu bei, alle Opfer der Kriege nicht zu vergessen und gleichzeitig für kommende Generationen eine hoffnungsvolle Perspektive für eine friedliche Zukunft zu schaffen. Neben der Erhaltung von Kriegsgräbern widmet sich der Volksbund auch der pädagogischen Arbeit. Bildungsprojekte und Jugendbegegnungen sollen junge Menschen über die Schrecken der Kriege aufklären und für Frieden, Toleranz und Völkerverständigung sensibilisieren. Dies trägt dazu bei, die Geschichte lebendig zu halten und die Erinnerung an die vergangenen Ereignisse wachzuhalten. Die politisch unabhängige Arbeit des Volksbunds wird rein durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und staatliche Förderungen finanziert.

 

Auch der Mannheimer Morgen (Bernhard Haas) berichtete hierüber:

 

So bewahren Mannheimer Jugendliche die Erinnerung an Kriegsopfer

 

Neues Projekt gewinnt junge Helfende erstmals für die Pflege von Kriegsgräbern

 

Es ist der erste Pflegeeinsatz auf dem Kriegsgräberfeld im Hauptfriedhof, diesmal mit außergewöhnlich jungen Helfenden: Mit Feuereifer waren die 20 Jungen und Mädchen der THW-Jugend Mannheim bei der Sache. Mit Spaten, Schaufeln und Besen reinigten sie die Zwischenräume zwischen den Gräbern der Kriegsopfer aus zwei Weltkriegen.

 

Jugendliche für Mithilfe gewinnen

 

Nachdem sie Wurzeln entfernt hatten und Erde abgegraben war, durften sie auch neue Pflanzen setzen. Aufgerufen zu dieser Aktion hatte das neue Leitungsteam des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Mannheim.

 

„Wir wollen vor allem Jugendliche ansprechen und für Mithilfe gewinnen“, stellte Alexander Manz als ehrenamtlicher Vorsitzender die Neuausrichtung vor. Als Teil dieser Bemühungen stellten sie nun erstmalig einen Pflegeeinsatz als integralen Bestandteil der Jugend- und Bildungsarbeit vor.

 

Vor der eigentlichen Arbeit an den Beeten erklärte Geschäftsführer Julian Keil den jungen Helfern und Helferinnen die Bedeutung der Kriegsgräberfürsorge. Da gab es zum Beispiel auf dem Mannheimer Friedhof einen Gedenkstein, der darauf hinwies, dass hier vier Personen begraben sind, die an einem Tag zu Tode gekommen waren. „Vermutlich durch einen Bombenangriff“, sagte Keil.

 

Mahnung für künftige Generation

 

Gegründet wurde der Verband Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Mannheim im Jahr 1919, also unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg, um Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu betreuen und als mahnende Erinnerung dauerhaft zu erhalten.

 

Allein auf dem Hauptfriedhof würde an rund 1800 Tote erinnert, berichtete Geschäftsführer Keil. Den Jugendlichen selbst machte die Arbeit Spaß. „Wir haben zuerst das Angebot gemacht und anschließend auf Reaktionen gewartet. Sogar Eliten haben gesagt, dass sie mitmachen“, berichtete die Jugendbetreuerin Melanie Kuhnert des THW Mannheim.

 

Für die Zukunft hofft Alexander Manz, ehrenamtlicher Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Mannheim, auf noch größere Beteiligung weiterer Verbände und Vereine. „Wir haben für künftige Einsätze bereits heute Zusagen anderer Verbände“, freute sich Manz. Übrigens durften die Helfer und Helferinnen vor dem Einpflanzen an den dafür bereitgestellten Gewächsen riechen. Unterstützt beim darauffolgenden einpflanzen samt passender Gewäsche wurden die Jugendlichen von Friedhofsgärtner Bruce Garbers. Da roch es nach Lavendel, Salbei oder Minze. Jedenfalls wurden ausschließlich Pflanzen verwendet, die auch Trockenheit vertragen können, versicherte Friedhofsgärtner Garbers.

 


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