Medizinische Notfälle am laufenden Band: Die Johanniter testen ihre Bewerber

Am 11. Mai 2019 führten die Johanniter Tests mit den BewerberInnen auf die Stellen für die Notfallsanitäterausbildung durch. Über 30 junge Menschen mussten sich auch medizinischen Szenarien stellen.

Schulterschluss zwischen JUH und THW

Direkt neben dem THW OV Mannheim haben die Johanniter ihre Unterkunft. Da diese zur Zeit renoviert wird, stehen nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung, um das Bewerbungsverfahren für die Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter durchzuführen. Gerne stellte aus diesem Grund der THW OV Mannheim seine Räume zur Verfügung.

Rund 30 BewerberInnen für die acht zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter und acht Mitarbeiter der Johanniter fanden sich daher am Samstagmorgen ein. Die Bewerber wurden in drei Gruppen aufgeteilt und durchliefen mehrere Stationen, bei denen theoretisches Wissen abgefragt sowie praktisches Können abverlangt wurde.

Mit der ersten Aufgabe machten sich die Prüfer ein Bild über die soziale Kompetenz der Menschen. In einem schriftlichen Test wurde dann das Allgemein- und Schulwissen abgefragt. Bei der dann folgenden Teamaufgabe wurde die Zusammenarbeit der Bewerber getestet, denn nur im Team arbeitet man erfolgreich. Durch die begrenzte Zeit wurde zudem ein gewisser Stresslevel aufgebaut, um zu sehen, ob die Bewerber auch unter Stress noch konzentriert arbeiten konnten.

Vor der Mittagspause erlebten die BewerberInnen einen simulierten Einsatz. Die Gruppe kam in einen Raum und hatte die Aufgabe das Geschehen genau zu beobachten: Ein junger Mann (Lukas Reinhold) liegt in einer Decke auf dem Sofa. Er hat offensichtlich Schmerzen. Dann klopft es an der Tür und ein Notfallsanitäter (Toni Wunderlich) und eine Rettungssanitäterin (Lisa Botens) kommen herein. Sie waren vom Patienten angerufen worden. Toni Wunderlich beginnt mit der Befragung des Patienten nach dem ABCDE-Schema (Airway (Atmung), Breathing (Belüftung), Circulation (Kreislauf), Disability (neurologisches Defizit), Exposure (Erscheinungsbild). Die ganze Vorführung dauerte nur wenige Minuten und endete damit, dass der Patient ins Krankenhaus gebracht werden soll. Alle Darsteller sind selbst in der Ausbildung zum Notfallsanitäter und zeigten eindrucksvoll ihr professionelles Können. Andreas Gnilka ist einer der Praxisleiter und beobachtete die Vorführung und die Bewerber genau. Anschließend wurde die Beobachtungsgabe und die Aufmerksamkeit bzgl. gesprochener Dinge der BewerberInnen mit Hilfe eines Fragebogens überprüft.

Mittags aßen die Johanniter beim THW mit – es gab Hackfleisch mit Reis und Gemüse. Das Essen und die Möglichkeit beim THW Räume zu nutzen, kam sehr gut an. Die Johanniter bedankten sich und nach der Mittagspause wurden zusammen auf dem Hof einige Fotos geschossen: der Schulterschluss zwischen den Organisationen funktioniert ganz offensichtlich.

Nachmittags folgte noch ein Sporttest. Dabei mussten die Bewerber einen Hindernisparkour durchlaufen (mit Rettungsrucksack) oder an einer Puppe eine Rettung vorführen.

Die Bewerber selbst wirken entspannt und gelassen. Die Stimmung ist sehr gut. „Hier können wir uns selbst zeigen, unser Können und unser Wissen. Und das in einer so guten Stimmung. Es macht Spaß.“ drückte es eine der Bewerberinnen aus. Die anderen stimmten zu. Dass nur eine kleine Anzahl Bewerber übernommen werden können, war zwar bekannt, aber wirkte sich nicht auf das gute Miteinander aus. „Als Konkurrenten sehen wir uns nicht.“ versichern die jungen Menschen. Die meisten Bewerber haben eine medizinische Ausbildung. Eine Rettungsassistentin ist dabei, ein Pfleger einer Intensivstation im Krankenhaus.

Wir wünschen den Bewerberinnen und Bewerbern viel Glück und bedanken uns für die Möglichkeit, bei den Tests hautnah mit dabei sein zu dürfen.


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