Standortverlagerte Ausbildung in Hardheim

Abwechslungsreiches Wochenende für die Helfer des Ortsverbands Mannheim

Gruppenbild der Helfer

Um den Ausbildungsstand für den Ernstfall immer aktuell zu halten, werden die Helfer stetig und regelmäßig in allen Fachbereichen des THW aus- und weitergebildet. Einmal im Jahr fährt hierzu der OV Mannheim mit seinen Helfern für ein Wochenende auf ein Übungsgelände, auf welchem die verschiedenen Szenarien eines Einsatzes realistisch dargestellt werden können. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass hierfür der Truppenübungsplatz Hardheim im Neckar-Odenwald-Kreis wie geschaffen ist, der normalerweise von der Bundeswehr für verschiedene Übungen genutzt wird, auf dem man jedoch auch viele Einsatzszenarien des Technisches Hilfswerks nachstellen kann.

Am Wochenende vom 08.09.2017 bis 10.09.2017 war es dieses Jahr wieder soweit. Nachdem am Dienstag davor die Helfer bereits alle nötigen Materialien auf den Fahrzeugen verlastet hatten, konnte es freitags um 16:00 Uhr losgehen. Nach knapp dreistündiger Fahrt konnten die 32 Helfer vor Ort die Zimmer beziehen und die Einsatzbereitschaft vor Ort herstellen. Zur Unterstützung der Fachgruppe Logistik-Verpflegung war in unserem Verwaltungshelfer der zweite Grillmeister schnell gefunden. Die beiden grillten für die Helfer des Ortsverbands Mannheim und die des ebenfalls auf dem Übungsplatz anwesenden Helfer des OV Sinsheim. Die Log-V hatte für das ganze Wochenende auch die Verpflegung der Mehrtagesübung der Sinsheimer Helfer übernommen, so dass diese sich voll auf ihre Ausbildung konzentrieren konnten.

Um 22:30 Uhr hieß es dann für alle Helfer des OV Mannheim "Antreten". Unsere Ausbildungsverantwortlichen hatten sich für dieses Jahr eine Nachtübung zum Thema "Vermisste Person auffinden und retten" überlegt und schickten alle Einsatzkräfte des Ortsverbandes auf eine Übungsbahn mit Hindernissen. Nachdem die Führungskräfte ihren Einsatzauftrag erhalten hatten, musste als erstes das Gelände von der Fachgruppe Beleuchtung nach und nach ausgeleuchtet werden. Erst jetzt wurde das ungefähre Ausmaß der Übung den Helfern bewusst. Es bestand die Herausforderung die 120 kg schweren Stromerzeuger und andere notwendigen Materialien über Hindernisse zu bringen, verschiedene Hindernisse zu übersteigen oder untendrunter durch zu kriechen. Ein Bereich der Übungsstrecke war stark verraucht, was den Einsatz dort nur unter schwerem Atemschutz möglich machte. Nachdem alle Hindernisse überwunden waren, konnten die vermissten Personen in Form von 80 kg schweren Übungspuppen ausfindig gemacht werden. Diese wurden stabilisiert und zum Abtransport fertiggemacht. Nachdem nun die gesamte Übungsstrecke rückwärts mit dem "Patienten" vollzogen wurde und alle "vermissten Personen" wie auch Helfer wieder am Startpunkt angekommen waren, konnte das gesamte Material wieder auf den Einsatzfahrzeugen verlastet und die Rückfahrt zu den Unterkünften angetreten werden. Um 02:00 Uhr Nacht konnten sich die erschöpften aber zufriedenen Helfer am Lagerfeuer mit kühlen Getränken versorgen und ein Resümee aus der Übung ziehen.

Am zweiten Tag war nach einem ausgiebigen Frühstück eine Stationsausbildung angesagt. Hier wurden drei Gruppen gebildet, die ihr Wissen und Können in verschiedenen Ausbildungsthemen weiter ausbauen konnten. Im Bereich Deichverteidigung wurden an einer Wasserstelle das Befüllen von Sandsäcken und der Bau eines kleinen Deiches geübt. An einer anderen Station wurde die Handhabung des Plasmaschneiders und des Brennschneiders an altem Militärgerät trainiert und ausgebildet, an der dritten die Personenrettung aus einem Gebäude mit Hilfe eines Leiterhebels.

Nachdem alle Stationen bis zur Mittagszeit ihre Ausbildung abgeschlossen hatten, konnten die Helfer sich zum Mittagsessen einfinden und noch ein wenig die Ruhe genießen, bevor es dann zu einer gemeinsamen Übung ging. Hier war das Ziel eine Überquerung in Form eines Holzstegs zu bauen, was normalerweise bei Hochwassereinsätzen benötigt wird, um der Bevölkerung den sicheren Übergang von A nach B zu ermöglichen. Die Kraftfahrer der OV Mannheims konnten in der Zeit die eigenen Fähigkeiten und die ihrer Fahrzeuge im Gelände erproben. Bis 17:00 Uhr waren auch diese Aufgaben erledigt und die Helfer konnten ihren wohlverdienten Feierabend antreten, welcher bei einem Lagerfeuer bis tief in die Nacht ausgekostet wurde. Die Fachgruppe Beleuchtung nutzte die fast absolute Dunkelheit, die man so in der Nähe einer großen Stadt wie Mannheim nirgends findet, noch zu einer weiteren Nachtübung und leuchtete das Umfeld eines kleinen Gebäudes mit einem wohl durchdachten Aufbau schnell taghell aus.

Am Sonntag wurde nach dem Frühstück das Gelände wie auch die Unterkünfte wieder in den Ursprungszustand gebracht, alle Gerätschaften auf den Fahrzeugen verlastet und die Rückfahrt in einer Fahrzeugkolonne von acht Fahrzeugen (vier davon mit Anhänger) angetreten. Um 14:30 Uhr waren alle Einsatzkräfte des OV Mannheim zurück im Rettungszentrum Mannheim und konnten die Einsatzbereitschaft wiederherstellen, bevor sich der Ausbildungsbeauftragter für die rege, engagierte Teilnahme und den reibungslosen Ablauf bedankte und die Helfer in den Feierabend entließ.


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