Technische Großtierrettung

Vier Teilnehmer der THW Regionalstelle Mannheim nehmen an einem Seminar mit Praxisworkshop teil

Am Freitag, den 19.04.24 besuchten zwei Helfende aus Mannheim zusammen mit zwei Kameraden aus Haßmerheim sowie 14 Feuerwehrleuten und drei Tierärztinnen das Seminar mit Praxisworkhop "Technische Großtierrrettung" bei Lutz Hauch von comcavalo .

Lutz Hauch unterrichtet nach seiner Ausbildung zum zertifizierten Großtierretter und Pferdesanitäter, die er bei Dr. Christoph Peterbauer von der Animal Rescue Academy in Österreich absolviert hat, seit 2016 Mitglieder der Feuerwehren und anderer Hilfsorganisationen in ganz Deutschland. Hierbei lernen die Teilnehmer mit Hilfe des Pferdedummies Sam und dem Einsatz von Spezialwerkzeug, Großtiere schonend und tiergerecht zu retten - weitestgehend mit reiner Muskelkraft.

Sam ist ein naturgetreu nachgebildetes Pferd mit der Beweglichkeit, die der eines echten Pferdes sehr ähnlich ist - allerdings ist er mit seinen ca. 200 kg deutlich leichter als ein Großpferd. Zum Equipment gehören neben Bandschlingen und Hebebändern, wie sie jeder GKW des THW in der Ausstattung hat, auch spezielle Werkzeuge, um diese Gurte unter ein verunfalltes Tier "einzufädeln". Die fünf Grundregeln der Großtierrettung gingen nach und nach jedem Teilnehmer in Fleisch und Blut über, begleitet von den drei anwesenden Tierärztinnen, die mit ihrem Fachwissen z.B. auch zur Wirkzeit einer Sedierung unterstützten. Diese Regeln lauten: Vor Beginn der Rettung den Kopf des Tieres sichern, einen sicheren Ort für die Freilassung bestimmen, einen Rückzugsweg für die Retter, sowie einen Alternativweg für das Tier freihalten, immer einen Tierarzt zur Rettung hinzuziehen sowie konsequentes Personenmanagement am Einsatzort

Anders als bei "normalen" THW-Einsätzen ist ein fester Bestandteil der Einteilung der Rettungskräfte der Sicherheitspoten, der strikt darauf zu achten hat, dass keine Person sich in der "Kick-Zone" aufhält, also dem Bewegungsradius von Pferdebeinen und -kopf, um Verletzungen der Retter vorzubeugen.

Sitzedn die Hebebänder erst einmal richtig, kann ein Großtier damit auf ein Rutschbrett gezogen werden - mit den Techniken des Seitwärts-, Vorwärts oder Rückwärtsassistenten und anschließend mit den an diesesm Brett angebrachten Rundschlingen in jede beliebige Richtung transportiert werden. Auch das gefahrtloe Drehen eines festliegenden Pferdes ist mit diesen Mitteln möglich. Egal ob Rettung aus einem Pferdeanhänger oder aus einem Pool, aus einem Gewässer über die Uferböchung - alle Trainingeinheiten wurden beübt und nach und nach bekamen die Teilnehmer ein Gefühl  für die Bewegungsmöglichkeiten eines Pferdes.

Zum Abschluss wurde Sam mit Hilfe eines Hängegeschirrs und dem Frontlader eines Traktors hochgehoben - dies ist eine Möglichkeit der Rettung, wenn es senkrecht nach oben gehen muss.

Wir bedanken uns herzlich bei der Landesanstalt für Schweinezucht (LSZ) Boxberg für die Einladung zu diesem sehr interessanten Workshop. Wir hoffen, die erworbenen Kenntnisse nicht so schnell anwenden zu müssen, aber wenn können wir jetzt deutlich sicherer an eine solche Lage herangehen.

 

 

 


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